Augusto Roa Bastos, geboren am 13. 6. 1917 in Asunción (Paraguay). Seine Kindheit verbrachte er in Iturbé, in der Provinz Guaíra, wo sein Vater in der Verwaltung einer Zuckerrohrplantage beschäftigt war. Prägend für den jungen Roa Bastos war, dass in seiner Familie sowohl Guaraní als auch Spanisch gesprochen wurde, so dass er schon früh eine starke Bindung an das kulturelle Erbe der Guaraní entwickelte. Mit 16 Jahren wurde er zum Chaco-Krieg zwischen Bolivien und Paraguay eingezogen, was sein politisches und soziales Denken prägte. Nach der Entlassung aus dem Militärdienst studierte er zunächst Volkswirtschaft und Literaturwissenschaft, wandte sich dann aber dem Journalismus zu. 1939 war er Chefredakteur der Tageszeitung “El pais” in Asunción. Als Radioreporter erlebte er u.a. die Invasion der Alliierten in Frankreich mit und bereiste anschließend das zerstörte Europa. Ein Stipendium des British Council ermöglichte ihm einen längeren Aufenthalt in England (1944/45). 1945 gestaltete er im französischen Rundfunk zusammen mit dem damaligen Kulturminister André Malraux Sendungen über lateinamerikanische Literatur. 1947, zu Beginn des paraguayischen Bürgerkriegs, wandte sich Roa Bastos wieder dem Journalismus zu und wurde ein engagierter Verfechter der bedrohten Demokratie. Bald musste er ins argentinische Exil ausweichen, wo er seinen Kampf gegen die 1954 errichtete Diktatur Stroessners ...